Im Gebiet der Ortsgruppe liegen zwei Naturschutzgebiete: das Schaichtal westlich von Neuenhaus und der Schönrain an den östlichen Hängen über dem Neckar flussaufwärts von Neckartenzlingen. Darüber hinaus sind wir umgeben von Streuobstwiesen, Landschafts- und Vogelschutzgebieten, sodass sich unsere Region zum geschätzten Naherholungsgebiet entwickelt hat.
Bei Wanderungen und Spaziergängen können wir zahlreiche Naturdenkmäler erkunden, zum Beispiel die Aicher Heide westlich von Aich, den Höllbach mit seinem Ufergehölz unterhalb von Schlaitdorf oder die Neckarinseln auf der Höhe der Neckarburg in Neckartenzlingen. Einzelne markante Bäume prägen die Landschaft, ebenso wie Heckenstreifen, Nasswiesen, Ufergehölze und Feldgehölze. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten finden hier geeignete Lebensräume. Wir setzen uns dafür ein, diese Vielfalt zu schützen und für unsere Nachkommen zu bewahren.
Einen Überblick über die Schutzzonen, die kartierten Naturdenkmale und Biotope gibt die interaktive Karte der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Das Schaichtal
Das etwa 484 ha große Schaichtal mit seinen natürlichen Bachschleifen gilt als eines der landschaftlich reizvollsten Täler des Schönbuch. Es zeichnet sich durch üppige Ufervegetation und Waldklingen aus. Seen und nasse Wiesen bieten Lebensraum für seltene Tierarten wie Eisvogel, Feuersalamander und Wasseramsel. Das Tal wurde Ende des 17. Jahrhunderts als Weide und Wiese genutzt, heute noch wird Heu von den Talwiesen gewonnen.
In den 1970er Jahren sollte ein Staudamm das Schaichtal abriegeln. Die von unserem damaligen Vorsitzenden Gerhard Jakob gegründete Bürgerinitiative konnte dies verhindern. Hilfreich dafür war der Nachweis einer Schneckenart, die innerhalb von Baden-Württemberg nur im Schaichtal vorkommt. Das Schaichtal wurde 1995 zum Naturschutzgebiet erklärt und ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Der Schönrain
Am rechtsseitigen Steilhang des Neckars vor Neckartenzlingen, liegt das 7,1 ha große Naturschutzgebiet Schönrain. Es wird vollständig vom Landschaftsschutzgebiet Neckar-, Erms- und Autmuttal umschlossen.
Große Teile des Hangs werden seit Jahrhunderten beweidet. Strauchgruppen und Wacholder wachsen verstreut und lassen Raum für Silberdisteln und seltene Orchideen wie Herbst-Schraubenstendel und Herbst-Drehwurz. Durch Beweidung mit Ziegen und Schafen soll der gehölzfreie, artenreiche Magerrasen erhalten und gefördert werden. Der Schwäbische Albverein führt jährlich Pflegemaßnahmen durch.
Naturpark Schönbuch
Der rund 156 km² große Naturpark Schönbuch wurde 1972 gegründet. Er ist der älteste Naturpark in Baden-Württemberg und zählt zu den größten geschlossenen Waldgebieten in Süddeutschland. Neben Rotwild leben hier über 200 Tierarten, darunter besonders schützenswerte und seltene Arten wie Kammmolch, Eremit oder Brauner Eichenzipfelfalter, sowie 16 Arten von Fledermäusen und sieben Spechtarten.
Im ausgedehnten Waldgebiet erinnern etliche Kleindenkmäler an die keltische und römische Vergangenheit . Die Naturparkverwaltung befindet sich im ehemaligen Zisterzienserkloster und Jagdschloss Bebenhausen. mehr
Wernauer Baggerseen
Die Wernauer Baggerseen gingen aus früheren Kiesgruben hervor. Seit 2007 sind sie ein Europäisches Vogelschutzgebiet. Die Verlandungszonen, die Röhrichte, die zahlreichen Tümpel, Feuchtwiesen, Brachflächen, Ziegenweiden und Auwaldrelikte bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Vogelarten. Nach Süden durchziehende Wasservögel rasten hier. Spießenten verbringen hier den Winter, sie brüten in Skandinavien oder Nordrussland.
Der Lehrpfad auf dem Neckardamm führt an 19 Info-Tafeln vorbei, die der NABU aufgestellt hat. Sie informieren über die Veränderung der einstigen Auenlandschaft durch die Begradigung des Neckars und das Schwinden des Auwaldes. mehr
Naturschutzgebiet Neuffener Heide
An den Berghängen unterhalb des Hohenneuffen breitet sich die Neuffener Heide aus. Sie steht seit 1978 unter Naturschutz. Früher verhinderte intensive Beweidung mit Schafen das Aufkommen von Gehölzen wie Schlehen und Wildrosen. In der artreichen Halbtrockenrasengesellschaft wachsen zum Beispiel zahlreiche Orchideen.
Im Buchenwald weiter oben am Berg bezeugen Wacholder, dass die Weide früher wesentlich höher hinaufreichte. Durch die Verbuschung geht die seltene Pflanzenvielfalt zurück. Inzwischen führt der Schwäbische Albverein regelmäßige Mäh- und Freischneidearbeiten durch. mehr