Das Schaffen auf der Wiese tut gut. Nach einem Arbeitstag auf der Streuobstwiese kommen wir erleichtert und entspannt nach Hause, obwohl die Glieder müde sind, wir verschwitzt sind und der Rücken vielleicht sogar schmerzt. Warum ist das so?
Der Aufenthalt in der Natur bringt uns Menschen zurück zu unseren Wurzeln. Wenn wir für den Nahrungserwerb etwas tun, empfinden wir Zufriedenheit. Das ist tief in uns angelegt, denn eine grüne Umgebung und die Aussicht auf Nahrung verschaffte bereits den Frühmenschen Sicherheit.
Heute geht es weniger um den Obstertrag und noch weniger spielt der finanzielle Gesichtspunkt eine Rolle. Beim Bewirtschaften der Streuobstwiese arbeiten wir für die Vielfalt in der Natur, wir erhalten und schaffen Lebensräume, etwa wenn alte, nicht mehr im Ertrag stehen Bäume auf der Wiese verbleiben.
In ihren Asthöhlungen nisten Vögel wie Spechte und Steinkäuze. Dadurch stellen Streuobstwiesen kleine Paradiese dar.
Unter dem Einfluss von Licht und Schatten und weil die unterschiedlichen Stücke zu verschiedenen Zeiten gemäht und geschnitten werden, entsteht ein bunter Flickenteppich von Lebensräumen.
Bedenken wir außerdem die enorme Vielfalt von Obstsorten. Zwar stehen auf unseren Streuobstwiesen vorwiegend Apfelbäume, doch die regional angepassten Sorten unterscheiden sich in Bezug auf Aroma, Zuckergehalt, Erntezeitpunkt und Lagerungsfähigkeit.
Dazu kommen weitere Obstarten wie Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Quitten. Sie erweitern die Dauer der Blütezeit und die reifen Früchte bieten Aroma-Überraschungen.