Happy End für eine Igel-Großfamilie

Im September 2021 hatte Ruth Hiemer aus Schlaitdorf den Wurf einer Igelin hochgepäppelt. Das Muttertier hatte ihre acht Jungen im Tierheim Reutlingen zur Welt gebracht und zusammen mit ihrem Wurf kam sie zur Pflege unter. Die größten im Wurf wogen nach der Geburt gerade einmal 60 g. Ruth Hiemer sorgte für ein kuscheliges Nest im Karton mit sauberem Zeitungspolster, die Familie erhielt einen warmen Platz im Wohnzimmer. Dank dem guten Futter wuchsen die Kleinen schnell heran. ‑ Nach drei Wochen passten die sieben Jungen und das eine Mädchen schon nicht mehr in eine Hand.

 

Rührei ...

Bald wurde die Kunststoffbox mit dem Nestkarton für die Familie zu klein und sie durfte in eine große Holzkiste umziehen. Dort gingen die Kleinen sofort auf Entdeckungstour, denn in der Kiste lagen Blätter, Zweige und Moos für sie bereit. Auch ihr Appetit wurde immer größer und sie entdeckten ihre Vorliebe für Rührei. Auch das Futter der Igelmama weckte ihr Interesse. So nahmen sie sehr schnell an Gewicht zu und wuchsen zu Jungigeln heran.

 

 

Mit sechs Wochen waren sie bereit für den Umzug ins Gehege im Garten. Ein Igelhaus diente ihnen dort als Behausung. Nach acht Wochen war es dann soweit, die ersten – die drei größten – durften in die Freiheit. Sie zogen an den Ortsrand von Kirchentellinsfurt zu einer Familie, die sich gerne bereit erklärte, die Tiere aufzunehmen.

... und Katzenfutter

Der Garten dort erwies sich als Paradies für Igel mit Sträuchern, Hecken, einem Teich und einem Holzlagerplatz, den die drei sofort als ihr neues Zuhause akzeptierten. Finden sich doch zwischen den Holzscheiten jede Menge Insekten, immer ein gutes Versteck und ein warmes Plätzchen.

 

Die Kinder im neuen Zuhause versorgten sie bis vor kurzem regelmäßig mit eingeweichtem Katzenfutter. Seit Anfang November sind die jungen Igel im Winterschlaf, den sie bis in den April hinein abhalten werden. Im Sommer nächsten Jahres werden sie die Familie sicherlich mit Igelnachwuchs beglücken.

 

Was geschah mit der Igelmutter und den fünf restlichen Jungigeln? Nachdem auch sie noch an Gewicht zugelegt hatten und einer es tatsächlich schaffte, aus dem Gehege zu klettern, war es ganz offensichtlich an der Zeit, abends bei Dunkelheit das Gehege zu öffnen und auch ihnen die Freiheit zu schenken.

 

An der Futterstelle im Garten waren sie danach noch oft zu Gast.