Ökologische Bienenhaltung in Ruanda

Die neu erworbene Parzelle wird gerodet. - Foto: Friends of Ruanda
Die neu erworbene Parzelle wird gerodet. - Foto: Friends of Ruanda

Unsere NABU-Ortsgruppe unterstützt ein Projekt zum Aufbau professioneller  Bienenhaltung in Ruanda. Darüber informierte unser Vortragsabend am 18. Juni in der Zehntscheuer Aichtal-Aich. 

 

Was verbindet die NABU-Ortsgruppe Aichtal-Neckar-tenzlingen mit Ruanda? Am Klimawandel werden die wechselseitigen Einflüsse sehr deutlich. Die hohen CO2–Emissionen wurden vor allem von den westlichen Industrienationen freigesetzt. Gleichzeitig führen falsche Weichenstellungen in der Landwirtschaft Ruandas zu einer Verarmung der Artenvielfalt, Auslaugung der Böden und Erosion.

Die dadurch abnehmende Bindung von CO2 in der Pflanzenwelt verschärft die Klimaproblematik auch bei uns.

 

Auf solche Zusammenhänge wies Vorstandsmitglied Michael Liebler in seiner Einführung hin und erklärte, wie Lucas Grunert von Friends of Ruanda e. V. als Weltwärts-Freiwilliger nach Ruanda entsandt wurde, um in einer ländlichen Kooperative mitzuarbeiten.

 

 

Deutsche Freiwillige in Ruanda erleben eine andere Art zu leben. -Foto: Friends of Ruanda
Deutsche Freiwillige in Ruanda erleben eine andere Art zu leben. -Foto: Friends of Ruanda

Lucas Grunert erzählte lebhaft davon, wie er sich in Ruanda für die Einführung moderner Bienenhaltung engagierte, um eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Landbevölkerung mit einem ökologischen Ansatz zu verbinden.

 

Die Nachfrage nach Honig sei groß, beteuerte er, es bestünden hervorragende Absatzmöglichkeiten. Zur Verwirklichung des Projektes brauchte es viel Engagement und Kreativität, denn es gab einige Schwierigkeiten zu überwinden.

 

Die ostafrikanische Honigbiene ist eine Wildbienenart und hat andere Ansprüche und Verhaltensweisen als die hochgezüchtete europäische Verwandte. Auch klimatische Unterschiede mit dem Wechsel von Regen- und Trockenzeiten fordern kreative Anpassungen. Dazu kommen Veränderung im Klimageschehen, wie sie weltweit stattfinden.

 

Mit der Spende unserer NABU-Ortsgruppe wurde für eine dörfliche Kooperative ein Grundstück erworben. Nach der Rodung wurden dort bienen- und insektenfreundlichen Kräuter und Bäume gepflanzt. Die Parzelle dient jetzt auch Kindern als Lernort, um den Zusammenhang von Blühpflanzen und Insekten zu erleben. Dafür konnte in Ruanda eine fachkundige Museumspädagogin gewonnen werden - eine Seltenheit in ganz Afrika!

 

Unsere Ortsgruppe engagiert sich weiter, um eine fachliche Begleitung zu ermöglichen. Vor allem hat sich gezeigt, dass Saatgut einheimischer afrikanischer Pflanzen nicht so einfach zu erwerben ist.

 

Voll gefüllte Honigwaben. - Foto: Friends of Ruanda
Voll gefüllte Honigwaben. - Foto: Friends of Ruanda

Im Juli 2022 wurde erstmals Honig geerntet. Die Waben werden traditionell im Ganzen verzehrt und der Honig wertet die allgemeine Versorgung mit Lebensmitteln auf.