Kraniche auf dem Zug

Ziehende Kraniche. Foto: Klaus Sanwald
Ziehende Kraniche. Foto: Klaus Sanwald

Jedes Jahr im Herbst finden sich mehr als 200.000 Kraniche in norddeutschen Feuchtgebieten ein. Sie kommen aus nördlichen Regionen in Russland und müssen sich vor ihrem Weiterflug ins Winterquartier nach Südwest- oder Südosteuropa noch einmal  sattfressen. Die größten Kranichsammelplätze liegen in der Rügen-Bock-Region am vorpommerschen Bodden, außerdem an der unteren Oder, in der Mecklenburgischen Seenplatte und seit einigen Jahren auch in der Oberlausitz.

 

Ab Anfang November fliegen die Kraniche weiter, die Hauptflugroute führt über Westfalen nach Frankreich. Verspätet folgt ein schwächerer Zug in Richtung Süden. Die Flugrichtung wird durch die Alpen ostwärts abgelenkt und führt nach Ungarn. Daher kann man auch bei uns die in langen Ketten ziehenden Kraniche beobachten und ihre trompeterartigen Rufe hören.

 

 

Im Flug bilden Kraniche eine V-förmige Formation mit kräftigen, erfahrenen Tieren an der Spitze. Es folgen Familien mit durchschnittlich zwei Jungtieren. Bei konstanten Flugbedingungen könnten die Tiere ohne Halt bis nach Südeuropa fliegen. Sie legen aber oft eine Pause ein und manches Mal hält sie schlechtes Wetter und Nebel tagelang am Boden.