Verzweifelt auf Wohnungssuche

Igel im Falllaub. - Foto: Waltraud Hoyer
Igel im Falllaub. - Foto: Waltraud Hoyer

In den Gärten sieht man jetzt häufig Igel umherstreichen. Sie suchen ein Quartier für den Winterschlaf und scharren dafür Laub zusammen. Menschliche Hilfe brauchen die meisten Tiere noch nicht. Weiterhin ist es für die Jahreszeit zu warm. Solange die Igel Nahrung finden, nehmen sie weiter an Gewicht zu. Zur Winterruhe können sie sich noch gar nicht begeben, weil die Temperaturen so hoch sind.

 

Offensichtlich kranke Tiere brauchen aber Hilfe. Weil unsere engagierten ehrenamtlichen Igelpäppler im Moment völlig überlastet sind, verweisen wir auf das Tierheim in Filderstadt-Bonlanden. Man nimmt dort pflegebedürftige Igel aus Aichtal auf. Liegt allerdings tagsüber ein Igel apathisch in der Wiese, dann ist er verloren. Will man ihm Leid ersparen, kann man ihn nur noch zum Einschläfern in die Tierarztpraxis bringen. Das ist traurig.

 

Wir müssen uns leider vor Augen führen, dass die Tiere in unseren Siedlungen keinen Lebensraum und insgesamt nicht ausreichend Nahrung finden. Schotterflächen und kurz gemähter Rasen erweisen sich als lebensfeindlich. Zum Überleben brauchen Tiere eine große Vielfalt an Pflanzenarten und ein Igel will sich zur Winterruhe ein geschütztes Nest unter Sträuchern mit weichem Blattpolster einrichten. Man darf einen Garten im Herbst nicht völlig abräumen und das Falllaub schichtet man am besten unter Gehölzen oder auf den Beeten auf.

 

Damit ein Igel den Winter sicher übersteht, sollte er bei uns im Unterland ein Gewicht von mindestens 600 g auf die Waage bringen.