Nach einigen sonnigen Tagen haben sich die goldgelben Blüten der Kornelkirsche geöffnet. Die Blütenbüschel stehen an den nackten Zweigen, lange bevor sich die Blätter entfalten. Wie gelbe Wolken wirken die blühenden Sträucher, die untertags von Fliegen, Honig- und Wildbienen umschwärmt werden. Die Insekten finden hier nach der Winterruhe dringend benötigte Pollen- und Nektarnahrung. Honigbienen brauchen Energie zum Bau von Waben, Wildbienen müssen ihre Nester bauen, um für Nachkommen sorgen zu können. In der frischen Witterung gegen Ende des Winters dauert die Blütezeit drei bis vier Wochen lang.
Die Kornelkirsche gilt als heimische Strauchart. Natürliche Vorkommen gibt es in Deutschland im Saar-Mosel-Gebiet, im Fränkischen Jura, in Thüringen und im mitteldeutschen Hügelland. Dort wächst sie in Eichen- und Laubmischwäldern auf lockeren, humosen Lehm- oder Steinböden.
Eine Kultur im Garten lohnt sich wegen der roten Steinfrüchte, die zwischen August und September reifen. Erst wenn sie schwarzrot und weich sind, schmecken sie aromatisch und ergeben köstliche Marmelade.
Als Wildobst erfährt die Kornelkirsche gerade wieder große Wertschätzung, weil die Früchte reichlich Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Die Früchte werden seit Urzeiten von den Menschen geschätzt, zum Beispiel hat man Steine in vorgeschichtlichen Pfahlbausiedlungen nachgewiesen.
Die Kornelkirsche kann im Garten einzeln stehen, freiwachsend oder streng geschnitten in einer Hecke oder Randbepflanzung, in der Sonne oder im Halbschatten. Das Gehölz wird kaum jemals von Krankheiten und Schädlingen befallen. Die anspruchslose und anpassungsfähige Kornelkirsche ist frosthart und windfest, sie verträgt Hitze und Stadtklima. Durch das feine Wurzelwerk eignet sich das Gehölz bestens zur Bodenbefestigung an Böschungen.
Der ausgewachsene Strauch kann einmal 4 bis 5 m hoch werden, doch er wächst recht langsam und bei Bedarf verträgt er einen Schnitt recht gut, sodass man ihn auch auf kleineren Grundstücken einsetzen kann. Besser aber lässt man eine Kornelkirsche frei wachsen, damit sie ihren charakteristischen Wuchs entfaltet. Die später etwa 2 m breite Krone baut sich aus abgespreizten, nahezu waagrecht stehenden Ästen auf, so entsteht eine sogar im Winter unverwechselbare Gestalt.