Auf den Wiesen stehen die Wiesen in voller Blüte. Hüfthoch strecken die Gräser ihre blühenden Halme in die Höhe. Bei den filigranen Blütenständen aller Gräser erkennt man den gleichen Aufbau wie bei den bekannten Getreidearten, etwa dem Weizen: Vereinfachte Blüten sitzen ohne Stiel in Ähren oder kleineren Ährchen. Haben die Blüten oder Gruppen von Blüten Stiele, dann entstehen Rispen.
Gräser werden vom Wind bestäubt und weil sie keine bestäubenden Insekten anlocken müssen, kommen sie ohne auffällige Blütenblätter aus und produzieren weder Duft noch Nektar. Nur Pollen wird in großen Mengen abgegeben. Wer die Blütenstände der Gräser genauer betrachtet, bemerkt deutliche Unterschiede zwischen den Arten. Bezeichnungen wie Fuchsschwanz, Kammgras, Wolliges Honiggras, Rispengras oder Knäuelgras erklären sich dann von selbst.
Nur noch für kurze Zeit können Spaziergänger die Pracht der Wiesen bewundern, denn die Mahd hat begonnen. Wiesen, in denen zwar die Gräser in Fülle, aber kaum Blumen blühen, sagen uns, dass hier ausgiebig mit Gülle gedüngt worden ist. Auf weniger mit Stickstoff versorgten Flächen und am Feldrand blühen mehr Blumen.
Gerade Kinder haben ihre Freude daran, das hohe Gras mit den darin lebenden Insekten zu bestaunen oder dem Gezirpe der Grillen zu lauschen. Für Spaziergänger ist es selbstverständlich, dass sie nicht durch die hochstehenden Wiesen laufen (was ohnehin verboten ist). Auch dürfen Hunde keine Haufen in der Wiese hinterlassen – sie würden Heu unbrauchbar machen, denn das Vieh verweigert dann die Aufnahme.