An Neckar und Aich sind im Moment Trupps von jungen Vögeln unterwegs. Halbwüchsige Entengeschwister erkunden gemeinsam und schon ohne Eltern den Wasserlauf, kleine Schwäne bleiben noch lange unter der fürsorglichen Aufsicht von Mama und Papa. Auf jeden Fall sollten die kleinen Vögel ungestört bleiben: Weder Menschen noch Hunde dürfen ihnen nahe kommen, um Stress zu vermeiden.
Auch in den Gärten sieht man häufig braun gefleckte nicht so recht flugfähige junge Amseln. Der NABU appelliert an die Bevölkerung, vermeintlich hilflose Vogelkinder in der freien Natur zu belassen und sie nicht mitzunehmen. Sie bleiben besser an Ort und Stelle. Denn meist handelt es sich nicht um verlassene, verletzte oder geschwächte Tiere, sondern um gesunde Jungvögel, die nach wie vor von den Eltern gefüttert und behütet werden.
Damit sie nicht verloren gehen, geben die Jungvögel fast unablässig sogenannte „Standortlaute“ von sich. Dieses Fiepen wird von Passanten oft fälschlicherweise als Hilferuf interpretiert. Zurzeit werden viele aufgefundene Jungvögel in das NABU-Vogelschutzzentrum Mössingen gebracht, das auch über eine Vogelpflegestation verfügt. Dort aber will man sich die wirklich ernsten Fälle kümmern, während Jungvögel nicht in die Pflegestation, sondern in die freie Natur zu ihren Eltern gehören.
„Wer den Vögeln wirklich helfen möchte, sollte besser ihre Lebensräume schützen“, fordert Martin Klatt vom NABU-Landesverband in Stuttgart. „Dazu kann jeder etwas beitragen, etwa den Garten naturnah gestalten, Hecken und heimische Sträucher anpflanzen und beim Einkaufen die ökologische – und auch vogelfreundliche – Landwirtschaft unterstützen.“ Naturnah gestaltete Gärten bieten auch Lebensraum für viele Insekten: Schmetterlinge, Bienen, Käfer …
Umfangreiche Information bietet der NABU-Bundesverband unter: