Im August steht das Jakobs-Greiskraut in voller Blüte. Die Sträuße aus Blumen mit dottergelben Zungenblüten sehen hübsch aus. Sie sind eine wertvolle Bienenweide, weil im Moment nur noch wenige Kräuter in freier Natur blühen.
Allerdings erweist sich das Jakobs-Greiskraut vor allem für Pferde und Rinder als gefährliche Giftpflanze. Sie enthält Pyrrolizidin-Alkaloide, die bei den Tieren zur Vergiftung der Leber führen. Die Giftwirkung baut im Verlauf des Tierlebens immer weiter auf und die Giftstoffe bleiben beim Trocknen oder bei der Silage erhalten.
Das Jakobs-Greiskraut oder Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) ist eine alte heimische Pflanze, neu ist nur ihr verstärktes Auftreten und die Ausbreitung schreitet voran. Die Pflanze wächst häufig auf Brachen, extensiv genutzten Weiden, an Wegrändern, Böschungen und oft in den Gärten. Der Name bezieht sich auf den Jakobstag, den 25. Juli. Etwa zu diesem Termin beginnt die Blütezeit. Weil bald schon im Blütenstand weißhaarige Samenstände neben sich öffnenden Blumen stehen, kam es zur Querverbindung zum Greis.
Das Jakobs-Greiskraut bildet im ersten Jahr nur eine flache Blattrosette aus fiederspaltigen Blättern aus. In der Regel blüht die Pflanze im zweiten Jahr. Bilden sich viele Samen, stirbt das Gewächs ab, unterbleibt die Samenbildung, kann das Jakobs-Greiskraut mehrere Jahre alt werden und bildet von Jahr zu Jahr mächtigere Horste. Um die Ausbreitung der giftigen Art zu unterbinden, muss man zuallererst die Bildung der Samen verhindern. Sie tragen wie der Löwenzahnsamen einen Fallschirm (Pappus) aus Borsten, wodurch sie der Wind weit fortträgt.
Die Mahd muss daher spätestens bei Blühbeginn der Pflanze erfolgen. Ältere Pflanzen sollte man aber ausstechen. Zudem sollten im Garten oder auf der Weide keine offenen Stellen vorhanden sein, wo anfliegende Samen leicht keimen könnten.
Am Jakobs-Greiskraut fressen die Larven des Jakobkreuzkrautbärs, eines Schmetterlings. Ihnen machen die Giftstoffe nichts aus, sie lagern sie in ihrem Körper ein. Dadurch werden sie selber giftig und sie informieren hungrige Vögel darüber mit ihrer gelbschwarzen Warnfärbung.
Dies bedeutet für die Larven einen Schutz vor dem Gefressenwerden.