Viele Vogelfreunde sind enttäuscht, wenn kaum Vögel an die Futterhäuschen bzw. Futtersäulen oder an die aufgehängten Meisenknödel kommen. Doch die Zahl der Vögel in unserer Landschaft hat dramatisch abgenommen, insgesamt steht ihnen zu wenig Lebensraum zur Verfügung. Vögel kommen nur in die Gärten, wenn sie dort neben Futter auch Wasser vorfinden und geschützte Nistplätze.
Alle drei Faktoren müssen erfüllt sein, sonst siedeln sich Vögel nicht an. Sie brauchen Gebüsch mit dichtem, am liebsten dornigem Geäst und alle Vogelarten, auch die Körnerfresser, benötigen während der Brutzeit tierische Nahrung in Gestalt von Maden, Räupchen, Spinnen oder Blattläusen. Eine glatte Rasenfläche und giftiger Kirschlorbeer bieten keine Nahrung.
Wenn es im Winter frostig kalt wird, sind Vögel darauf bedacht, ihren Energieverbrauch niedrig zu halten. Sie gehen nicht auf Futtersuche, sondern holen sich mit geringster Mühe Nahrung an den Stellen, die sie bereits kennen. Vögel kommen nur an Futterstellen, die ihnen seit dem Herbst vertraut sind. Sie holen sich vielleicht Körner vom Futterplatz oder plündern die Meisenknödel – lieber picken sie aber Hagebutten von Strauchrosenzweigen oder bedienen sich an den schwarzen Beeren des Ligusters. Deren Zusammensetzung entspricht dem verringerten Eiweiß- und Fettbedarf während der Winterzeit, außerdem bietet der einheimische Strauch ein einigermaßen dichtes Zweigwerk, in dem sich Vögel geschützt vor Angreifern fühlen.