Im Hochsommer dominieren auf den Wiesen die Doldenblütler: Zahlreich strecken sich die hohen und kräftigen Stängel der Wilden Möhre empor. Die Einzelblüten sind winzig klein, doch sie stehen in Vielzahl im zweifach schirmartig verzweigten Blütenstand zusammen, sodass eine auffällige große Scheibe entsteht, die Bestäuber anlockt. Zahlreiche Fliegen finden sich auf dem Blütenstand ein, denn das Pollenangebot in den kleinen Blüten ist für ihre kurzen Rüssel gut zu erreichen. Dagegen kommen nur langrüsselige Wildbienen und Schmetterlinge an den Nektar in den Röhren der Lippenblütler heran.
Auf den Wiesen und am Straßenrand wachsen verschiedene Arten von Doldenblütlern und ihre Unterscheidung gelingt nicht einfach. Die Wilde Möhre, eine der Stammformen unseres Gemüses, erkennt man leicht an der großen schwarzroten Blüte in der Mitte der Dolde.
Noch eine Wildform von Gemüse sieht man am Wegrand, zum Beispiel entlang der Nürtinger Straße in Grötzingen: Klarblau leuchten die strahligen Korbblumen der Wegwarte. Von der Wegwarte stammen Chicorée, Radicchio, Zuckerhut und Wurzelzichorie ab. Bei Wildbienen sind die blauen Blütenkörbchen beliebt, die sich aus Zungenblüten mit geradem, fransigem Rand zusammensetzen. Die Blumen öffnen sich zeitig am Morgen und schließen sich am Nachmittag gegen 15 Uhr. Am nächsten Tag öffnen sich wieder neue Blumen.