Über dem Aichtal und entlang des Neckars kreisen wieder die Rotmilane. Dieser große Greifvogel ist leicht zu erkennen: Wegen seines deutlich gegabelten Schwanzes wird er auch „Gabelweihe“ genannt. Große Exemplare erreichen eine Spannweite bis 1,80 m. Zum Einrichten eines Horstes genügen ihm schon kleinere Waldstücke. Für die Jagd benötigt er größere Freiflächen.
Wulf Gatter berichtet in seinem Standardwerk „Vögel und Forstwirtschaft“, dass für den Rotmilan eine häufige Mahd förderlich ist. Auf frisch gemähten Wiesen sind Mäuse aus großer Höhe wohl am leichtesten auszumachen, auch die Urinspuren, mit denen sie ihre Wege markieren: Für menschliche Augen unsichtbar, sind Greifvogelaugen besonders darauf „geeicht“. Im Neckartal nistet der Schwarzmilan, eine dunkler gefärbte und kleinere Art, die man auch im Aichtal beobachten kann.
Sieben (!) Mäusebussarde tummelten sich an einem Samstagvormittag Anfang März im Luftraum nördlich der Kläranlage. Etwas kleiner als der Rotmilan, weist er einen abgerundeten Schwanz auf. Die Färbung der Vögel kann sehr variieren, sie ändert sich auch mit dem Lebensalter.
Ein Pfeiler des B27-Viadukts dient einem Wanderfalken als Felswand. Von der Aicher Heide aus kann man seinen Horst mit dem Fernglas gut erkennen, und oft auch den Vogel selbst. Habicht und Sperber kommen im Aichtal ebenfalls vor, sind jedoch schwieriger zu beobachten. Walter Buck: „Sie sind meistens schon wieder weg, bevor man richtig hingeschaut hat.“ Naturfreund und Jäger Hubert Rau kennt einige ihrer Brutplätze. Er beobachtet jedes Jahr auch die Wiesenweihe, auf dem Durchzug ins Sielminger Gebiet.
Wer weiteres über im Aichtal vorkommende Greifvögel weiß, kann uns dies gerne mitteilen, per E-Mail an Nabu@Nabu-Aichtal.de oder Telefon 07127 56407.